Die 1948 von Gmeinder in Mosbach unter der Nummer 4552 gebaute und am 12.09.1949 abgenommene Lokomotive war bis in den Sommer 1977 im Werksverkehr der Porzellanfabrik Heinrich & Co. in Selb eingesetzt. Sie löste eine zweiachsige Dampfspeicherlokomotive das Herstellers Orenstein & Koppel (Fabriknummer 6850 / Baujahr 1914) ab, die aufgrund einer Reduzierung des Betriebsdruckes im Werk - dadurch hatte die feuerlose Lok nicht mehr genügend Betriebsreserven für die Steigung des Werksgleises zur Staatsbahnstrecke - abgestellt werden musste. Sie wurde an eine Werksbahn in Gelsenkirchen verkauft, wo sie bis Anfang der 1970er Jahre in Betrieb war.
Die Diesellok bediente den Anschluss der vom Streckengleis in Richtung Holenbrunn auf Höhe des neuen Selber Schlachthofes abzweigte. Hier lag neben den notwendigen Übergabe- und Hinterstellgleisen für die Porzellanfabrik auch das Ladegleis des Schlachthofes. In einem weiten Bogen führte das Gleis dann ins Werksgelände. Zuständig war die Werkslok dabei für den Verschub im Fabrikhof und den Transport der Wagen zur Übergabestelle der DB. Dafür ist die Maschine mit einer zweistufigen Druckluftbremse ausgerüstet worden.
Nach Aufgabe der Bahnverladung war die Lok arbeitslos geworden und gelangte als erstes Fahrzeug in den Besitz des MuEC. Die Überführung geschah am 28. September 1977 durch die damals noch in Selb stationierte Rangierlok der Baureihe 333 ( Köf III). Seit diesem Termin versieht die im Volksmund "Hare-Bockl" genannte Lok den Rangierdienst auf den Gleisen des MuEC und wird durch die Mitglieder bestens gepflegt. So wurde die Maschine in den Jahren 1990 und 1997 technisch überarbeitet und der Motor und sämtliche anderen Aggregate laufen zur vollsten Zufriedenheit. Äußerlich präsentiert sich der "Heinrich Bockel" ebenfalls in einem Topzustand. Der Aufbau besticht noch immer durch seine originale grüne Lackierung und das Fahrwerk strahlt in roter Farbe.
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